Im Landkreis Nordhausen sind aktuell 75 freiwillige Feuerwehren aktiv, in denen insgesamt 1573 Männer und Frauen organisiert sind, wie Kreisbrandinspektor Wilfried Ittershagen berichtete. Einzige Ausnahme ist die Sophienhofer Wehr, die sich momentan vom Dienst abgemeldet hat.
Ittershagen wies darauf hin, dass die Zahl der Feuerwehrleute im Südharz rückläufig ist, was auf den demografischen Wandel zurückzuführen ist. Viele Wehrleute scheiden mit 60 Jahren aus dem aktiven Dienst aus. Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der Feuerwehrleute, die länger aktiv bleiben möchten, zunehmen wird. Der Rückgang junger Wehrleute ist oft bedingt durch Umzüge oder berufliche Verpflichtungen. Um dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken, investieren die Wehren viel Energie in die Gewinnung neuer Mitglieder. Aktuell sind 501 Mädchen und Jungen in 65 Jugendwehren im Südharz aktiv.
Eine bedeutende Umstrukturierung des überörtlichen Brandschutzes wurde im Januar dieses Jahres vollzogen: Die Zahl der Stützpunktfeuerwehren wurde von neun auf drei reduziert. Die neuen Stützpunktfeuerwehren sind: „Ost“ mit den Wehren und der Berufsfeuerwehr der Stadt Nordhausen, „Nord“ mit Ellrich und Hohenstein, und „West“ mit Bleicherode und Sollstedt. Die Wehren in Großwechsungen, Wolkramshausen, Heringen und Niedersachswerfen haben ihren Status verloren, sollen aber das überörtliche Gefahrenabwehrkonzept ergänzen.
Der Landkreis plant, bis 2020 rund 5,3 Millionen Euro in die Aufrüstung der Stützpunktfeuerwehren zu investieren. Bereits getätigte Anschaffungen umfassen unter anderem eine neue Drehleiter für die Ellricher Wehr und 125.000 Euro Fördermittel für ein Hilfe-Leistungs-Löschfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Ost.
Der größte Einsatz in den vergangenen Jahren war das Zug-Unglück am Bahnhof Bleicherode-Ost am 20. September 2011, bei dem etwa 150 Feuerwehrleute aus verschiedenen Wehren im Einsatz waren.