Evakuierung nach Verdacht auf unbekannte Substanz im Kindergarten
Am Freitag wurde ein Kindergarten in Bleicherode im Landkreis Nordhausen aufgrund eines Verdachtsfalls evakuiert. Im Kindergarten "Bleicheröder Knirpse" wurde ein Briefumschlag mit einer kleinen verschlossenen Plastiktüte, die weißes Pulver enthielt, gefunden.
Die Entdeckung ereignete sich gegen Mittag, als die Routine des Kindergartens durch den Eingang der Post unterbrochen wurde. Die Mitarbeiterin, die den Umschlag öffnete, erkannte sofort die potenzielle Gefahr und alarmierte umgehend die zuständigen Stellen.
Die Polizei sowie die freiwilligen Feuerwehren aus Bleicherode und Obergebra rückten aus, um die Situation zu beurteilen. Auch das Fahrzeug des Gefahrgutzugs wurde zur Einsatzstelle geschickt. Ein Krisenstab, bestehend aus Polizei und Mitarbeitern des Nordhäuser Gesundheitsamtes, wurde gebildet, um die Lage zu bewerten und das weitere Vorgehen zu koordinieren.
In der Folge wurden 67 Kinder und 17 Erzieher aus dem Gebäude evakuiert und in einer benachbarten Turnhalle untergebracht. Die Evakuierung wurde ruhig und ohne Panik durchgeführt, sodass die Kinder den Vorfall als einen gewöhnlichen Ausflug betrachteten. Gegen 14 Uhr konnten die Kinder wieder in ihren Kindergarten zurückkehren, wo sie das Interesse der Feuerwehrleute und Polizeiwagen bewunderten.
Die Feuerwehrleute untersuchten den Briefumschlag auf Radioaktivität und Sprengstoff, fanden jedoch keine bedrohlichen Substanzen. Auch die Polizei bestätigte, dass keine Gefährdung bestand. Die unbekannte Substanz wurde sicher verwahrt und zur Analyse in ein Labor geschickt. Ein Ergebnis der Tests wird für Anfang der nächsten Woche erwartet. Die Kriminalpolizei ermittelt weiterhin und sucht nach dem unbekannten Täter, der möglicherweise noch in der Nähe ist.
Wolfgang Werkmeister, Wehrleiter von Bleicherode, betonte, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Kinder bestand. Der Vorfall wurde professionell und zügig abgewickelt.
Roland Obst / 26.10.12 / TA
